Chronik
Der überaus erfolgreiche Schüleraustausch zwischen der Gesamtschule Kierspe und dem Collège de la Couldre, einer Gesamtschule in der französischen Stadt Montigny-le-Bretonneux, ebnete seit 1982 den Weg für eine offizielle Verbindung zwischen den beiden Kommunen.
Um die Städtepartnerschaft mit Leben zu füllen, gründete sich der Verein für Städtepartnerschaften Kierspe e.V. am 04.07.1988.
Seitdem begleiten Stadtverwaltung und Verein Kontakte zwischen den Partnern.
„Der Verein hat die Aufgabe, die Verständigung und den Aufbau guter Beziehungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der Partnerstädte zu fördern und auszubauen“, heißt es in der Satzung des Vereins.
Es werden Beziehungen zwischen Vereinen beider Städte geknüpft und intensiviert, so dass möglichst viele Bevölkerungsgruppierungen auch tatsächlich von den freundschaftlichen Begegnungen profitieren können.
Nach Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden im Herbst 1988 beschränkten sich die länderübergreifenden Unternehmungen zunächst auf Montigny-le-Bretonneux. Die französische Seite streckte im Laufe der Zeit ihre Fühler auf weitere europäische Städte aus und erweiterte ihre partnerschaftlichen Bindungen.
Durch den engen Kontakt zwischen Kierspe und Montigny-le-Bretonneux lernten sich auch die Kiersper und die Einwohner der anderen Städte kennen und schätzen, so dass Kierspe in 2012 eine Städtepartnerschaft mit Denton in England eingehen konnte.
Damit erstreckt sich die Aufgabe des Vereins, nämlich freundschaftliche Beziehungen zu knüpfen und zu festigen, auf eine weitere europäische Partnerstadt.
Mithilfe der Stadtverwaltung übernimmt der Verein Koordinierungsaufgaben. Diese Tätigkeiten laufen oft im Stillen ab.
Vieles kann in Gesprächen, telefonisch oder per Email vorbereitet, beraten und organisiert werden, bevor es in der Mitgliederversammlung erörtert und beschlossen wird.
Die persönlichen Begegnungen mit den ausländischen Freunden sind stets ein besonderer Höhepunkt und eine echte Bereicherung, zumal sie sich immer auch im Kreise der Familien abspielen.
Unzählige Anlässe zu partnerschaftlichen Aktivitäten sind vorstellbar und möglich. Sie tragen letztendlich zum friedlichen Verständnis zwischen den europäischen Völkern und ihren Kulturen bei.
Die Kiersper Städtepartnerschaften bedeuten eine echte Ergänzung der städtischen Vereinslandschaft. Mitmachen kann jeder.
Neue Ideen sind jederzeit willkommen und unterstützen den europäischen Gedanken.
20 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Kierspe und Montigny-le-Bretonneux
Es war einmal in Germanien eine hübsche junge Frau aus Nizza, die zufällig einem jungen Französischlehrer-Ehepaar über den Weg lief. Wundersamerweise tauchte sie einige Jahre später in einem kleinen Dorf im Département Yvelines wieder auf. Der Ort ist Montigny le Bretonneux und vergrößerte sich zusehends. Diese außergewöhnliche Kleinstadt zog junge Ehepaare aus allen Ecken Frankreichs an. Die Pioniere der ersten Stunden haben sich willig von Nicolas führen lassen: Nicolas,
ein ehrgeiziger, dynamischer sowie überzeugender Bürgermeister, der mit seinen Ideen überzeugen konnte. Seine Getreuen zeichneten sich durch Dynamik, Willenskraft und Aufgeschlossenheit aus.
In seiner Mannschaft wirkte mit großem Eifer Marie-Madeleine aus der Bretagne. Sie hatte Deutsch studiert und versuchte, die deutsche Sprache in einer Gesamtschule Montignys der Schülerschaft beizubringen. Deshalb suchte sie junge motivierte Deutsche, die bereit waren, sich mit französischen Schülern in der Sprache von Goethe und Molière zu unterhalten.
Jetzt kommt unsere junge Frau aus Nizza wieder zum Vorschein. Sie flüsterte ihrer bretonischen Nachbarin ins Ohr, dass sie den Namen und die Adresse des Herrn Harald aus Westfalen kenne. Sofort wurde Kontakt aufgenommen. Rasch noch im Jahr 1982 stieg eine muntere Schar von Jungen und Mädchen am Hauptbahnhof von Kierspe aus dem Zug. Die Truppe wurde von der großen Marie-
Madeleine angeführt und herzlich von dem kleinen Harald willkommen geheißen. Prompt nahmen die jungen Germanen und die jungen Gallier Kontakt auf und entschwanden fröhlich in die Gastfamilien. Der Erfolg dieses Austausches war so groß, dass weitere Treffen folgten und sich bis zum heutigen Tag erhalten haben. Die Verständigung war so herzlich und erfahrungsreich, dass sich mit der Zeit die
Absicht herauskristallisierte, das Schicksal der beiden Städte ernsthaft zu überdenken.
Nach vielem Palaver, vielen Erkundungsfahrten und vielen Telefonkontakten klärte sich der Himmel auf und es ging zur Sache. Die schwarzen Raben aus Kierspe konnten genüsslich im „Mare aux Carats“ („Carats-Teich“) von Montigny Wasser schlürfen.
Von diesem Schauspiel entzückt, beschlossen die edlen Einwohner von Montigny Arm in Arm mit den tapferen Kierspern das Ereignis zu feiern. Champagner und Bier flossen in Strömen. Man umarmte sich und wünschte sich Glück. Die Erregung war so intensiv, dass man nun endlich im Jahr des Herrn 1988 die Städtepartnerschaft verwirklichte. Zahlreiche Turniere, Wettstreite und Musikfeste fanden auf beiden Seiten des Rheins statt.
Die Teilnehmer wurden niemals in der Herberge untergebracht, sondern im gemütlichen Heim der Bewohner. So lassen sich Beziehungen am leichtesten knüpfen. Auch die großen Herren der Politik trugen wunderbar zum Funktionieren der unterschiedlichen Aktivitäten bei und sie haben nie die Situation ausgenutzt. Auch wenn man nicht dieselbe Sprache spricht, kann man sich gut verstehen, denn man spricht mit seinem Herzen. Das hat geklappt, das klappt und das wird auch immer
klappen.
Auch in schwierigen Momenten der Trauer und des Leids ist man sich immer nahe. Inzwischen haben die zwei Regisseure ihren Platz abgegeben. Neue Akteure ernten genauso viele Erfolge. Die Begeisterung bleibt bestehen. Die Beziehung wird akzeptiert, geht weiter und wird noch sehr lange weitergehen. Oh wie viele Erinnerungen! Oh wie viele erfolgreiche Austauschveranstaltungen hat es doch im Laufe der zwanzigjährigen Partnerschaft gegeben! Diese Partnerschaft in Harmonie, wenn nicht sogar in Sinfonie.
Zum Abschluss möchten wir allen Bürgermeistern unserer Partnerstädte danken, denn ohne ihre Unterstützung wären wir heute nicht hier:
Nicolas About und Hans Willi Potthoff
Nicolas About und Heinrich Hüther
Nicolas About und Joachim Timpe
Michel Laugier und Frank Emde
Kierspe, den 30. August 2008
Marie-Madeleine Risler
Harald Kredler
20 ans de jumelage entre Kierspe et Montigny-le-Bretonneux
Il était une fois en Germanie une jolie niçoise que les hasards de la vie ont mis sur le chemin d’un jeune couple d’enseignants de français. Miraculeusement, elle réapparaît quelques années plus tard dans un petit village en Yvelines qui grandissait à vue d’oeil. Il s’appelait Montigny-le-Bretonneux.
Cette localité extraordinaire attirait des jeunes couples des quatre coins de France. Ces pionniers se sont laissés facilement diriger par Nicolas, un maire ambitieux, dynamique, convainquant et convaincu de ses idées. L’équipe qui l’entourait a montré suffisamment de dynamisme, de volonté et d’ouverture d’esprit. Dans cette équipe sévissait Marie-Madeleine de Bretagne, qui ayant étudié l’allemand, essayait de le transmettre dans un collège ignymontain et pour ce faire recherchait de jeunes Allemands motivés pour s’entretenir dans les langues de Goethe et de Molière.
C’était à cette époque-là que resurgit notre jeune Niçoise. Elle sussurra à l’oreille de la Bretonne, en voisine, le nom et l’adresse de sieur Harald de Westphalie. Contact fut pris sur le champ. Rapidement en l’an 1982, un groupe de fringants garçons et filles descendirent du train à la gare centrale de Kierspe. Une vingtaine de jeunes gens conduit par la grande Marie-Madeleine furent chaleureusement accueillis par le petit Harald. Les jeunes Germains et les jeunes Gaulois firent promptement connaissance et s’échappèrent joyeusement dans les familles. Le succès de cet échange fut tel que de nombreuses autres retrouvailles s’ensuivirent et durent toujours.
L’entente fut si cordiale et riche qu’au fil des années le projet d’unir la destinée des deux villes fut sérieusement envisagé. Après moult palabres, moult voyages et moult contacts téléphonique le ciel s’éclaircit et les affaires sérieuses prirent forme.
Les corbeaux noirs de Kierspe purent s’abreuver dans la Mare aux Carats de Montigny. Emerveillés par ce spectacle de Ignymontais bras dessus bras dessous avec les valeureux Kierspois décidèrent de célébrer l’événement. Le champagne et la bière coulèrent à flot. On s’embrassa et se congratula. L’émotion fut de part et d’autre si intense que le jumelage fut enfin réalisé en l’an de grâce 1988.
Diverses joutes, tournois et fêtes musicales se déroulèrent de chaque côte du Rhin. Les participants ne furent jamais accueillis à l’auberge, mais dans les foyers des habitants. C’est ainsi que les liens se tissent. Les grands seigneurs de la politique, par leur volonté, réussirent à faire merveilleusement fonctionner les rouages des diverses activités et n’ont jamais personnellement profité de la situation.
Même si on ne parle pas la même langue, on peut bien se comprendre. On parle avec son coeur. Ça a marché, ça marche et ça marchera toujours. Dans les moments difficiles de deuil et de chagrin tout le monde s’est toujours trouvé côte à côte aussi. Entre-temps les deux metteurs en scène ont cédé leur place. De nouveaux acteurs recueillent autant de succès. L’enthousiasme demeure et la pièce largement plébiscitée continue et continuera très, très longtemps.
Ô combien de souvenirs, ô combien d’échanges fructueux au cours de ces vingt année de jumelage vécu en harmonie, voire en symphonie ! Nous tenons à remercier tous les maires de nos communes jumelles, car sans leur soutien nous ne serions pas là aujourd’hui :
Nicolas About
Hans-Willi Potthoff
Heinrich Hüther
Joachim Timpe
Michel Laugier
Frank Emde
Eté 2008