2015 Europatag

Europatag am 09.05.2015 in Montigny-le-Bretonneuy

Wie in den Jahren zuvor, war auch an diesem zweiten Maiwochenende eine Bläserklasse unserer Schule zum Europatag nach Montigny eingeladen. Im großen Saal der „Ferme du Manet“, einem zum Kulturzentrum ausgebauten alten Gehöft und Gestüt, eröffneten die jungen Bläser unter der Leitung ihrer Musiklehrerin Petra Menges mit der Europahymne das „Spectacle de l’Europe“. Diese Veranstaltung ist eine bunte Show der Grundschulen und Kindertagesstätten der Stadt Montigny, in der der Gedanke des vereinten Europas und dessen Länder in farbenfrohen und ansprechenden choreographischen Beiträgen dargestellt werden. Zwischen den Auftritten werden zudem Videos der teilnehmenden Gruppen und Länder eingespielt. Schüler der Video-AG unserer Schule hatten für die diesjährige Show im Vorfeld eine kurzweilige Dokumentation über das Leben Kierspe erarbeitet, die beim Publikum hervorragend ankam.

Michèle Parent begrüßte im Namen des Partnerschaftsvereins alle Anwesenden. Unser Kiersper Bürgermeister, Frank Emde, dankte in seiner in der Landessprache gehaltenen Rede dem Städtepartnerverein in Montigny für dessen langjähriges, außergewöhnliches Engagement. Er würdigte die Bedeutung des Europatages und erinnerte gleichzeitig an das Kriegsende und den Sieg über Nazi-Deutschland vor siebzig Jahren. Dabei gedachte er den vielen Opfern des Krieges und hob am Beispiel der Städtefreundschaft den Wert der gelebten Verständigung und einer gleichwertigen, respektvollen Partnerschaft der Völker Europas hervor.

Auf Deutsch wandte er sich an die Schülerinnen und Schüler Bläserklasse und „lobte deren beispielhaften Einsatz für die Mitgestaltung des Europatages“.

Dem Anlass entsprechend hatte die Bläserklasse als musikalisches Gastgeschenk ein Medley aus bekannten französischen Melodien eingeübt, das sowohl in der Europashow in der Ferme du Manet als auch bei der internationalen Party abends im „Club de Village“ begeistert aufgenommen wurde. Mitsingen, sogar spontane Tanzeinlagen und frenetischer Applaus waren der verdiente Lohn für die Schülerinnen und Schüler der 7.3.

Der Sonntag war der touristischen Erkundung von Paris gewidmet. Eine Bootsfahrt auf der Seine hinterließ einen ersten Eindruck von den vielen Sehenswürdigkeiten, die Paris zu bieten hat. Danach wurde den Schülerinnen und Schülern eine zwanzig minütige Wartezeit abverlangt, bis sie die erste und zweite Etage des Eiffelturms besteigen konnten. Bei bestem Wetter bot sich ein unvergleichlicher Blick über die ganze Metropole. Im Bus ging es dann um den Triumphbogen und über die Champs-Élysées quer durch Paris zum Montmartre.

Wie immer waren alle Gäste aus Kierspe in Gastfamilien untergebracht. Einige Schülerinnen und Schüler hatten sich vor der Fahrt gefragt, ob das mit der Verständigung und den unbekannten französischen Gewohnheiten wohl klappen würde. Aber schon nach den ersten Begegnungen mit den Gasteltern bei der Ankunft und dem Kennenlernen der Gastwohnung waren die meisten Bedenken verflogen und fast alle deutschen Gäste fühlten sich bei den französischen Familien bestens aufgehoben.

Mit viel „Merci“ und „Au Revoir“ hieß es am Montagmorgen Abschied nehmen. Nach neunstündiger Fahrt musste der Bus noch gemeinsam ausgeladen und das musikalische Equipment an seinen Platz geräumt werden. Damit ging für alle eine gelungene Fahrt zu Ende.

Hier einige beispielhafte Statements zur Montigny-Konzertfahrt 2015, wie sie die Schülerinnen und Schüler spontan auf der Heimfahrt im Bus formulierten:

Unsere Gastfamilie war mega nett und konnte auch Deutsch. Es gab richtig leckeres Essen. Paris war echt cool. Auch unser Auftritt war echt cool.

Die hatten sehr leckeren Käse und der Eiffelturm war auch toll.

Meine Gastfamilie was sehr nett. Es war zwar komisch, weil die so anders essen und leben, aber es war eine tolle Erfahrung.

Die Auftritte waren sehr gut; alle hatten Spaß und haben gelacht; sogar der Bürgermeister von Kierspe.

Die Aussicht vom Eiffelturm ist MEGA!!!

In der Gastfamilie habe ich mich erst wohlgefühlt, als wir Kartenspiele gespielt haben.

Ich fand Paris und generell Frankreich schön. An die Gastfamilie muss man sich gewöhnen, weil es anders ist.

Ich fand die Gastfamilie sehr nett. Sie haben sich sehr bemüht, sich mit uns zu verständigen, da sie kein Deutsch konnten, aber es hat geklappt.

Die Auftritte waren sehr witzig, weil alle getanzt und gesungen haben. Am besten fand ich den Ausflug nach Paris, wo wir auf den Eiffelturm gegangen sind.

Ich kann nicht glauben, dass ich auf dem Eiffelturm war.

Die Gastfamilie war super nett; obwohl sie nur ein bisschen Deutsch konnten, konnten wir uns super verstehen.

Die Gastfamilie war eigentlich sehr nett. Die Auftritte waren der Hammer. Alles ist in Frankreich anders, es war eine coole Erfahrung.

2015 European Market

European Market in Denton vom 13. bis 15.03.2015

Denton Euro Festival / Städtepartnerschaftsverein zu Gast in der englischen Partnerstadt

Auf Einladung des englischen Partnerschaftvereins DENTON TOWN TWINNING ASSOCIATION waren am vergangenen Wochenende zehn Kiersper, begleitet von Herrn Bürgermeister Frank Emde, in die englische Partnerstadt gereist. Anlass war die Feier des „Denton Euro Festivals“, komplett ausgerichtet und organisiert vom dortigen Partnerschaftverein. Es sollte ein Fest für drei Städte sein, nämlich für Denton, Kierspe und Montigny. Neben den Gästen aus Kierspe und Montigny war auch eine kleine Delegation Marostica, der italienischen Partnerstadt von Montigny, angereist.

Am Freitag, gleich nach der Ankunft, hatten die Kiersper die Möglichkeit, die St. Lawrence’s Church aus dem Jahre 1531 zu besichtigen. Anschließend lernten sie einen echten „English Afternoon Tea“ mit Cakes, Sandwiches und Scones mit Konfitüre und Cream kennen. Abends gab es Live Musik von der Band „Swingin’ Affair“. Diese Band hat vor, im kommenden Jahr in Kierspe aufzutreten.

Am Samstagvormittag wurde die Ausstellung zur Erinnerung an den Ausbruch des 1. Weltkrieges u.a. durch die stellvertretende Bürgermeisterin Michéle Parent, Montigny-le-Bretonneux, der italienischen Bürgermeisterin Denise Ward, Marostica, und Bürgermeister Frank Emde, Kierspe, eröffnet. Bereits 2014 wurde die Ausstellung in Montigny gezeigt. Im November 2015 wird die Ausstellung in Kierspe zu sehen sein.

Das Euro Festival fand ab Samstagmittag auf dem Marktplatz von Denton statt, wo alle möglichen Stände aufgebaut waren. Auch die Kiersper betrieben mit den Franzosen und Italienern zusammen einen Stand. Anke Josteit bot handgearbeitete Decken und Taschen an, Dorothea Krömer selbstgebastelte Karten für alle möglichen Gelegenheiten. Die Franzosen hatten Wein und Käse im Angebot. Marostica verteilte Prospekte und Flyer. Neben den Marktständen traten auf einer Bühne den ganzen Tag über Live Bands auf.

Am Samstagabend stand „St. Patrick’s Ceilidh“ auf dem Programm. Eine Live Band spielte und die Gäste hatten die Möglichkeit unter großem Spaß den irischen Tanz „Ceilidh“ zu erlernen.

Sonntags gab es vor dem Abflug noch einen Abstecher nach Manchester mit der Möglichkeit zum Shoppen und die St. Patrick’s Parade anzuschauen. Die in Manchester und Umgebung lebenden Iren führen diese Parade alljährlich im Gedenken an ihren Schutzheiligen St. Patrick durch.

Mit vielen neuen Eindrücken und angetan von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der englischen Freunde traten die Kiersper abends dem Heimflug an. Sicher ist, dass noch in diesem Jahr eine Gruppe Engländer nach Kierspe kommt.

2014 Weihnachtsmarkt Montigny

Weihnachtsmarkt in Montigny-le-Bretonneux 2014

Alle Jahre wieder in Montigny

Am 05. Dezember war es wieder soweit:

12 Kiersper starteten zum Weihnachtsmarkt nach Montigny, im Gepäck 80 l Glühwein, je 40 große und kleine Stollen, jede Menge Lebkuchen, Knusperhäuschen und Rönsahler Bier.

Diese Fahrt in die französische Partnerstadt ist seit 22 Jahren ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Vereins für Städtepartnerschaften.

Der größere Teil der Gruppe fuhr berufsbedingt erst gegen Mittag los. Um aber am Freitagnachmittag schon Glühwein anbieten zu können – der Markt war seit morgens in vollem Gange – starteten die Rentner bereits um 8.00 h im Sponsoren-Caddy des Autohauses Knabe.

Kaum war gegen 16.00 h der Stand aufgebaut, kamen schon die ersten Kunden. Die deutsche Gruppe wurde regelrecht erwartet.

Glücklicherweise kam Nachschub mit dem zweiten Auto am Abend. Der Verkauf lief in diesem Jahr so gut, dass bereits am Samstagnachmittag alles restlos ausverkauft war, zum Leidwesen einer Gruppe französischer Läufer, die am Sonntagmorgen nach ihrem Trainingslauf einen Glühwein trinken wollte.

Somit hatten die Kiersper anschließend Zeit und Muße, etwas zu unternehmen. Einige fuhren z. B. mit ihren Gastgebern nach Paris und stürzten sich dort in den Weihnachtstrubel, andere kauften Champagner und besondere Delikatessen auf dem Markt oder aber Weihnachtsgeschenke in der Ferme du Manet.

Am Samstagabend lud Bürgermeister Michel Laugier zu einem gemeinsamen Essen ein, an dem ca. 140 Personen teilnahmen.

Alle Partnerstädte von Montigny, außer Lunca/Rumänien, waren vertreten: Denton/England, Wicklow/Irland, Marostica/Italien, San Fernando/Spanien und natürlich Kierspe.

Alle hatten auf dem Markt einen kleinen Stand. Wicklow bot Irish Coffee an, Denton englischen Tee und Gebäck, Marostica ital. Keramik und San Fernando Schmuck und Bilder.

Besonders erwähnt werden muss noch der Chor „Gocce d’Armonia“ aus Marostica, der am Freitagabend ein Konzert gab und am Sonntagmorgen in der vollbesetzten Kirche von Montigny während der Messe gesungen hat. Zur offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarktes erfreute er die Besucher mit Weihnachtsliedern, u. a. „Stille Nacht“ auf deutsch.

Fazit:

Die Kiersper Gruppe verbrachte wieder einmal ein besonders schönes Wochenende in Montigny und hatte gleichzeitig die Gelegenheit, ihre Freunde aus Denton zu treffen.

2014 La Grande Guerre

La Grande Guerre: 08. bis 11.11.2014 – MondayMonday aus Kierspe in Montigny-le-Bretonneux

Gemeinsames Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges:

Die Folk- und Popgruppe MondayMonday war zu Gast in unserer französischen Partnerstadt Montigny-le-Bretonneux, um zusammen mit den französischen Musikern der Gruppe „Groupe Vocal Imagine“ am Samstagabend vor mehr als 500 Besuchern in der „Ferme du Manet“ zu musizieren.

Lieder wie „Viva la Feria“, „Lean on me“ oder „Du, du liegst mir am Herzen“ gaben die Kiersper zum „Besten“. Sie sangen Stücke in fünf Sprachen.

Natürlich standen auch einige gemeinsame Stücke der beiden Chöre, unter anderem „Singing all together“, auf dem Programm.

Am Vormittag traten bereits drei Kiersper Musiker zu Beginn der Ausstellungseröffnung „Un village dans la Grande Guerrre“ (Ein Dorf im ersten Weltkrieg) auf.

2014 La Somme

Das Projekt La Somme (1914-2014)

Im Jahr 2014 jährte sich zum 100. Mal der Ausbruch des 1. Weltkrieges, “ La Grande Guerre“ im Französischen oder in Englisch „The Great War“.

Dieser Jahrestag war sicherlich kein Grund zum Feiern. Er diente aber dazu, die Menschheit und insbesondere uns Europäer daran zu erinnern, dass Konflikte nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen dürfen. Kriege verursachen unzählige Tote und Verletzte und bringen Angst, Elend und Verzweiflung für die beteiligten Völker.

Frankreich hat auf seinem Territorium besonders gelitten. Im Norden, in der Gegend von Verdun und Reims und im Gebiet der Marne und Somme, fanden mörderische Graben- und Stellungskämpfe auf engstem Raum statt, so dass dort tausende Opfer sowohl an der Front als auch in den Städten und Dörfern zu beklagen waren.

Die Idee, gemeinsam mit unseren Freunden aus Montigny-le-Bretonneux und aus Denton das Wochenende vom 17. bis 19. Oktober 2014 in der Nähe von Amiens im Departement La Somme zu verbringen, stammte aus Montigny auf Initiative des dortigen Partnerschaftsvereins AMI.

Es wurden Soldatenfriedhöfe, ein Museum und Gräben des damaligen Stellungskrieges besucht, um sich die sinnlosen Gräuel dieser Zeit vor Augen zu führen sowie der gefallenen und verwundeten Soldaten und ihrer Familien zu gedenken.

Die meisten von uns leben nun schon seit fast 70 Jahren in Frieden und Eintracht in einem Europa, das immer mehr zusammenwächst. Nationale Grenzen dienen nicht mehr der Abschottung, sondern können mehrheitlich ohne Kontrollen und Formalitäten freizügig überschritten werden.

Europa hat aus zwei opferreichen Weltkriegen gelernt, friedlich und verhandlungs- und kompromissbereit jegliche Feindseiligkeiten zu vermeiden.

Und das soll/muss in Zukunft so bleiben.

 

La Grande Guerre: Das Wochenende vom 08. bis 11.11.2014

 

Seit über einem Jahr arbeiteten die drei Partnerschaftsvereine von Monigny le Bretonneux, Denton und Kierspe an dem Projekt „La Somme“. Initiatorin war Claudine Adroit aus Montigny. Sie stieß aber zunächst auf einige Skepsis von Seiten Kierspes. Denn hier hatte sich keiner Gedanken gemacht, dass der Beginn des 1. Weltkrieges, La Grande Guerre oder The Great War, Anlass zu einer 100-Jahre-Gedenkfeier sein könnte. Gewöhnlich feiert man ja das Ende eines Konfliktes.

Trotzdem wagte man sich an das Vorhaben. Die anfängliche Zurückhaltung schlug schnell um in historischen Forschertrieb und Begeisterung für Kierspes 1. Weltkriegsvergangenheit.

Christiane Busch fiel die Hauptrolle der Recherchen zu. Unterstützt wurde sie vom Ortsheimatpfleger Ulrich Finke, der Fotos des Kiersper Kriegsfotografen Hellmund bereitstellte, und Marlen Vedder vom Heimatverein. Die Übersetzungen ins Französische übernahm Harald Kredler.

Die zu bearbeitende Themenvielfalt erforderte umfangreiches Sichten von Quellen: Kierspe um 1914, gefallene Soldaten aus den Gemeinden Kierspe und Rönsahl, Lebensläufe, Fotos, Postkarten und Erlebnisberichte von Soldaten.

Zur großen Überraschung trug Marlen Vedder vom Fritz-Linde-Museum bei. Der Kiersper Heimatdichter Fritz Linde wurde nämlich gleich zu Beginn der Mobilmachung im August 1914 zum Kriegsdienst eingezogen. Auf Wache an der Front bei Verdun in Frankreich verfasste er zwei Gedichte. Außerdem schrieb er mehrere Briefe an seine Frau Lina. Also musste sein Lebenslauf erstellt werden, dann auch noch der Lebenslauf von Wilhelm Gerlach, Christiane Buschs Großvater. Am Stadtfest im September konnten schließlich alle Kiersper Materialien an Claudine Adroit übergeben werden.

Daraufhin entwarf Montigny eine Ausstellung der drei Partnerstädte. Diese übertraf alle Erwartungen: große Schautafeln zu Stadtporträts und Soldatenschicksalen, Kriegsdokumente, Originalplakate, Uniformen und Ausrüstungsstücke, Waffen und Helme. Hilfreich war die Tatsache, dass in der Gegend von Montigny ein Club von Sammlern existiert, der Unmengen an Objekten besitzt und diese bereitwillig zur Verfügung stellte. Auch Kierspe konnte einige Ausstellungsgegenstände bereitstellen: einen Gürtel mit Koppel, eine Trommel, ein Bajonett, eine Gedenktafel aus Metall und eine Gedenkurkunde für einen gefallenen Kiersper Soldaten.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 08.11. waren Christiane Busch und Harald Kredler angereist. Einige Mitglieder des Chores Monday Monday mit Johannes Koch gestalteten den musikalischen Beginn der Veranstaltung.

Nach der Begrüßung durch Michel Laugier, Bürgermeister von Montigny, wurde das Wort an Harald Kredler weitergereicht. In Vertretung für Kierspes Bürgermeister Frank Emde, der verhindert war, und im Beisein englischer und italienischer Freunde berichtete er von den Schwierigkeiten der Findung und Zusammenstellung der Kiersper Materialien.

Da viele Deutsche nach den Wehen des 2. Weltkrieges ihre ursprüngliche Heimat verlassen mussten, hatten sie dabei ihr Hab und Gut sowie persönliche Dokumente verloren. Er erinnerte an die kleine Delegation von Kierspern, die Ende Oktober mit den französischen und englischen Partnern Schauplätze und Soldatenfriedhöfe des 1. Weltkrieges in der Gegend des Flusses Somme in der Picardie besucht hatten. „Das Gedenken an den Großen Krieg schon jetzt in 2014 hat sich als notwendig und fruchtbar erwiesen, damit sich eine derartige Katastrophe nie wieder auf unserem europäischen Boden ereignet“, fuhr er fort.

Angedacht wurde in Montigny bereits, dass der Verein für Städtepartnerschaften die zusammengestellten Unterlagen über Kierspe, vielleicht in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein, im November 2015 der Bevölkerung in einer kleinen Ausstellung präsentiert.

Das Wochenende vom 08. – 11. November stand in Montigny ganz im Zeichen der Erinnerung an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren. Motto war „Ein Dorf im Großen Krieg“ („Un village dans la Grande Guerre“).

Aber auch einige landeskundliche Attraktionen standen auf dem Programm. So konnten Christiane Busch und Harald Kredler das neu eröffnete Museum der Stiftung (Fondation) Louis Vuitton im Pariser Bois de Boulogne besuchen und das schöne Schloss von Breteuil in der Nähe von Montigny bewundern. Außerdem erhielten sie eine bürgermeisterliche Führung durch Montignys neues nationales Velodrome und BMX-Zentrum.

Am Montag reiste dann noch Andrew Gwynne, der englische Parlamentsabgeordnete (MP) von Denton an. In seiner Gegenwart fand am Abend im Saal Jacques Brel eine theateradaptierte Lektüre von Briefen einzelner Weltkriegsteilnehmer unter Leitung von Claudine Adroit und Denis Tison statt, der auch in der Kiersper Kunstszene bekannt ist.

Fünf französische Jugendliche trugen die Zitate in den Originalsprachen und in französischer Übersetzung vor. Dabei wurden auch die ersten Verse „Wo Lenne und Volme die Täler durchzieh’n.“ von Fritz Lindes Gedicht „Den Toten vom Landwehrregiment 30“ verlesen.

Den Abschluss dieser Abendveranstaltung bildete der Film „Joyeux Noel“/“Fröhliche Weihnachten“, der den inoffiziellen und verbotenen Waffenstillstand in der Weihnachtsnacht 1914 eindrucksvoll und berührend thematisiert. Damals krochen britische, französische und deutsche Soldaten, die sich nur wenige Meter voneinander bekriegten, aus ihren Schützengräben, zelebrierten einen gemeinsamen Weihnachtsgottesdienst und spielten anschließend Fußball miteinander.

Der absolute Höhepunkt des langen Wochenendes war der französische Nationalfeiertag zum Gedenken an den Waffenstillstand am 11.11.1914.

Dieser Tag ist vergleichbar mit unserem Volkstrauertag.

In der deutschen Erinnerungskultur ist er eher ein trister Gedenktag mit nicht gerade großer Resonanz durch die Bevölkerung, während die französischen Feierlichkeiten die Trauer um die gefallenen Soldaten aller Kriege in eine positivere Perspektive umschlagen lassen.

Um 09.45 Uhr versammelten sich Bürgermeister Michel Laugier und seine Ehefrau Agnes, viele Ratsmitglieder mit ihren Schärpen in den Nationalfarben blau – weiß – rot, Polizei- und Militärbeamte sowie Feuerwehrleute in ihren Ausgehuniformen, Kriegsveteranen mit ihren Militärorden und natürlich viele Bürgerinnen und Bürger.

In der ersten Reihe hinter bretonischen Dudelsackspielern aus Montigny befanden sich auch der englische MP Andrew Gwynne und seine Delegation um George Newton und Diane Roache und die beiden Kiersper Abgesandten Christiane Busch und Harald Kredler.

In einem Schweigemarsch gingen alle zum Denkmal der in den Kriegen für das Vaterland gefallenen Soldaten. Das Kommando hatte ein ehemaliger ranghoher Offizier und Kriegsveteran. Alles war straff durchorganisiert und lief nach minutiösem Protokoll und militärischen Befehlen ab.

Am mit französischen Tricoloren (Nationalfahnen) geschmückten Denkmal warteten bereits Hunderte von Menschen jeder Altersgruppe. Bürgermeister Michel Laugier verlas die offizielle Botschaft des französischen Verteidigungsministers und begrüßte die Vertreter der Partnerstädte.

Er und mehrere Vertreter der Kriegsveteranenverbände legten Blumengestecke am Denkmal nieder.

Es folgten Andrew Gwynne als Vertreter des britischen Parlamentes, George Newton als Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins von Denton und Diane Roche für den Kreis Tameside.

Sie hatten je einen Kranz mit Poppies, Mohnblumen als Symbol der Briten anlässlich des 1. Weltkrieges.

Christiane Busch und Harald Kredler wurden von einem Jungen eskortiert, der eine deutsche Fahne trug, als sie ihr Blumengebinde niederlegten. Grundschülerinnen und -schüler zitierten souverän aus Briefen von Kriegsteilnehmern des 1. Weltkrieges und erhielten Applaus für ihren Mut, vor vielen Leuten zu sprechen.

Zum Erstaunen aller – und das gab es noch nie am 11. November in Montigny – spielte daraufhin zunächst die Kapelle die deutsche Nationalhymne (ergreifend für die beiden Kiersper), dann die amerikanische, die britische und die französische. Die nächste Sensation für alle folgte sogleich. Ungefähr 250 Grundschulkinder sangen voller Inbrunst alle Strophen der Marseillaise, die sie tagelang vorher geübt hatten. Unermesslich die Begeisterung und der Stolz der Kleinen!

Auch das Denkmal des unbekannten Soldaten auf dem Friedhof und das Mahnmal der gefallenen Volksschullehrer vor dem Gebäude der Kriegsveteranen, der einstigen Schule, wurden durch Blumen geschmückt.

Und wiederum ereignete sich eine Überraschung. Die versammelten Grundschulkinder schaukelten und zappelten voller Erwartung und Spannung, bis Bürgermeister Michel Laugier sie endlich erneut – und dann noch zweimal – die Marseillaise singen ließ. Die Freude dieser Kinder, dass sie an den festlichen Ehrungen dabei sein und aktiv mitwirken konnten, ließ sich an ihren blitzenden Augen ablesen. Sie waren fröhlich und einfach glücklich.

Die Feier fand ihr Ende im Rathaus beim offiziellen Empfang der Bürgerschaft bei Appetithäppchen und natürlich Champagner.

Bevor Christiane Busch und Harald Kredler die Rückfahrt nach Kierspe antraten, ludt sie Michel Laugier noch zu einer Stärkung im Restaurant ein.

Gegen 15 Uhr verließen sie voller unvorstellbaren Eindrücken die Partnerstadt im Sponsorencaddy der Firma VW Knabe, der hier ein großer Dank geschuldet ist.

2014 Veltins Arena

Besuch der Veltins-Arena in Gelsenkirchen mit dem Denton Girls Football Club

In der Zeit vom 25. bis 28.10.2014 kam eine Delegation des Fußballvereins „Denton Girls Football Club“ aus England zu einem ersten Besuch nach Kierspe.

Neben dem sportlichen Austausch am Sonntag- siehe Bilder vom Turnier – besuchten die Gäste am Montag unter anderem das Stadion des FC Schalke 04, die Veltins-Arena in Gelsenkirchen.

Der Verein für Städtepartnerschaften Kierspe e.V. konnte Fan-Schals an die Gäste weitergeben, welche vom Schalke-Fan-Club Kierspe, Tom Müller, zur Verfügung gestellt wurden.

Herzlichen Dank für die Unterstützung.